Geschichte

Vom Bahnausbesserungswerk zur WERKStadt Limburg

Ein wichtiges Einkaufsziel und ein Ort der Begegnung sowie des sozialen Lebens

Die Geschichte der WERKStadt Limburg ist eng mit der industriellen Entwicklung der Stadt und ihrer Umgebung verknüpft. Das Gelände, auf dem sich heute das Einkaufs- und Dienstleistungszentrum WERKStadt befindet, hat eine wechselvolle Geschichte, die tief in das 19. Jahrhundert zurückreicht. Ursprünglich beherbergte das Areal das bedeutende Bahnausbesserungswerk Limburg, das zu einem zentralen Bestandteil der industriellen Identität der Region wurde.

Das Bahnausbesserungswerk Limburg wurde 1862 gegründet, zeitgleich mit dem Aufstieg der Stadt Limburg als wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Die günstige Lage an der Lahntalbahn machte Limburg zu einem strategisch wichtigen Standort für die Eisenbahnindustrie. Das Werk diente zunächst der Reparatur und Wartung von Lokomotiven und Waggons und trug erheblich zur wirtschaftlichen Blüte der Region bei. Mit der Zeit wuchs es zu einem der größten und bedeutendsten Werke seiner Art in Deutschland heran.

Während der beiden Weltkriege spielte das Ausbesserungswerk eine gewichtige Rolle in der kriegswichtigen Produktion und Instandhaltung von Eisenbahnmaterial. Die Anlage wurde stetig erweitert und modernisiert, um den Anforderungen der wachsenden Verkehrsströme gerecht zu werden. In der Nachkriegszeit trug das Werk maßgeblich zum wirtschaftlichen Wiederaufbau bei, indem es Arbeitsplätze für die lokale Bevölkerung sicherte und die Infrastruktur der Region stärkte.

Lehrlingswerkstätte (1928)

neue Bremskolbenwerkstätte (06.07.1931)

Absatteln der Lagerkästen von den Radsätzen

Das Bahnausbesserungswerk Limburg diente zunächst der Reparatur und Wartung von Lokomotiven und Waggons und trug erheblich zur wirtschaftlichen Blüte der Region bei.

Ab dem Jahr 2009 wurde das Gelände mit seinen Bauten sukzessive in ein modernes Einkaufs- und Dienstleistungszentrum umgewandelt, das unter dem Namen WERKStadt Limburg bekannt ist.

In den 1980er Jahren begann der Niedergang der traditionellen Eisenbahnindustrie in Deutschland. Der technologische Fortschritt und die Verlagerung von Transportaufgaben hin zu Straßen- und Luftverkehr führten zu einem Rückgang der Bedeutung des Bahnausbesserungswerks. Dies hatte zur Folge, dass das Werk im Jahr 1987 schließlich geschlossen wurde. Die Schließung markierte das Ende einer Ära und stellte die Stadt vor große Herausforderungen, da viele Arbeitsplätze verloren gingen und das Gelände brach lag.

Die Umwandlung des ehemaligen Bahnausbesserungswerks zur WERKStadt Limburg begann in den frühen 2000er Jahren. Ziel war es, das historische Gelände einer neuen Nutzung zuzuführen und damit zur Revitalisierung der Innenstadt beizutragen. Ab dem Jahr 2009 wurde das Gelände mit seinen Bauten sukzessive in ein modernes Einkaufs- und Dienstleistungszentrum umgewandelt, das unter dem Namen WERKStadt Limburg bekannt ist.

Die Entwicklung der WERKStadt ist ein Paradebeispiel für die erfolgreiche Umnutzung eines historischen Industriegeländes. Der Fokus lag darauf, die industrielle Vergangenheit zu würdigen und gleichzeitig den Anforderungen eines modernen städtischen Lebensraums gerecht zu werden. Die denkmalgeschützten Gebäude wurden sorgfältig renoviert und in das neue Konzept integriert, wodurch ein einzigartiger Mix aus historischer Architektur und zeitgemäßem Design entstand.

Heute beherbergt die WERKStadt eine Vielzahl von Einzelhandelsgeschäften, Restaurants und Dienstleistungsunternehmen. Mit über 35.000 Quadratmetern Fläche – davon sind 26.000 Quadratmeter Geschäftsfläche – ist sie nicht nur ein wichtiges Einkaufsziel, sondern auch ein Ort der Begegnung und des sozialen Lebens in Limburg. Die Kombination aus historischer Atmosphäre und modernem Angebot zieht Besucher aus der gesamten Region an und leistet einen bedeutenden Beitrag zur wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung der Stadt.

Text: Jacqueline Schlechtriem